Le Corbusier

Le Corbusier betrachtet ein Holzstück
  • * 1887 als Charles Jeanneret in La Chaux-de-Fonds, Schweiz

  • ab 1904 Architekturstudium in La Chaux-de-Fonds

  • 1917 Umzug nach Paris

  • Entwicklung architektonischer und städtebaulicher Konzepte

  • † 1965 in Cap Martin, Frankreich

Kaum ein Architekt seiner Zeit verfolgt die Reduktion auf das Wesentliche so strikt wie Le Corbusier. Er selbst definiert das Haus als „Wohnmaschine“, den Sessel als „Sitzmaschine“. Wie sehr er dieser Interpretation von Gestaltung folgt, zeigt sich in extrem rationalen und klaren Entwürfen, die ihrer Zeit weit voraus sind. Parallel zum deutschen Bauhaus und der niederländischen De-Stijl-Bewegung revolutioniert er das Möbeldesign. In seinen Gebäudeplänen setzt er hauptsächlich Glas und Beton ein, er definiert unterschiedliche Raumhöhen und plädiert für eine äußerst karge Möblierung – Wohnmaschinen eben.

Le Corbusiers Vorstellungen von Architektur und Wohnen sind drastisch auf das Wesentliche reduziert und werden vielerorts geschmäht. Erst weit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges darf er in seiner Wahlheimat Frankreich seine „Maison radieuse“ errichten, ein lang gezogenes Hochhaus, das auf zwölf Etagen mit doppelstöckigen Wohnungen, Ladenzeilen im Inneren, Kindergarten, Schule und Sportanlage auf dem Dach ausgestattet ist.

Sein „Modulor“, die Figur, deren Maßen der Goldene Schnitt zugrunde liegt, soll die perfekten Abmessungen des Raumes liefern, was Le Corbusier erstmals in der Siedlung „Maison Radieuse“ anwendet. Auch seine Farbenlehre, die auf wenigen naturbezogenen Farbtönen mit bestimmten Auswirkungen auf die Raumatmosphäre basiert, findet hier Anwendung.

The modulor
The modulor, Le Corbusier

Titelbild: Le Corbusier betrachtet ein Holzstück, photo by André Steiner ©Fondation Le Corbusier