Nachhaltigkeit in der Möbelbranche

Von in Wohnen & Einrichten

used-design auf den Spuren von Nachhaltigkeit in der Möbelbranche: Angeblich befindet sich die Branche diesbezüglich im Tiefschlaf, verglichen mit den energieintensiveren Industrien. Überraschung: Wir haben vier Kandidaten, große wie kleine „besucht“ – und fanden viel Nachhaltigkeit, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Versprochen.

Eine nicht ganz ernst gemeinte Bewertung von Silvio Svette, Redaktion used-design.

Bauholz design: Aus „gebrauchten Baugerüsten“ mach Möbel

Mehr Nachhaltigkeit geht kaum: Die Münsteraner Möbelmanufaktur Bauholz design macht aus alten Baugerüsten schicke Möbel. Das dürfte weltweit einmalig sein. Der Clou: In den 50er bis 80er Jahren bestanden Baugerüste noch aus Massivholz, während sie heute aus einem Verbund von Aluminium und wetterbeständigen Schichtholzplatten bestehen – die EU-Richtlinien und Anforderungen an die Arbeitssicherheit schreiben dies seit ein paar Jahrzehnten so vor. Das Design, natürlich zeitlos: Die Möbel leben von einer Patina, die ist, was sie ist – nämlich ganz schön jahrelang genutzt und verbraucht und dabei so jung & lebendig: Gebrauchspuren eben, so einmalig wie die Idee des innovativen Möbelherstellers aus Westfalen.

Bauholz design

Bauholz design

Kein Baum muss mehr fallen
„Für die Original Bauholz design Möbel und Ladeneinrichtungen muss kein Baum mehr fallen. Wir verwenden ausschließlich ausgewählte, systemungebundene Bohlen aus dem Gerüstbau. Jedes einzelne Bauholz design Möbel ist ein Unikat und kein Produkt gleicht dem anderen. Jede Bohle fällt in Farbe, Oberfläche und Gebrauchsspur anders aus. Dies ergibt im Zusammenspiel die typische, unverwechselbare Patina. Erfahrene Tischler bringen das Rohmaterial mit handwerklicher Sorgfalt und sicherem Stilgefühl in Form. Dabei entstehen innovative, einzigartige Produkte, „handmade in Germany“, die den Anspruch an Authentizität, Langlebigkeit und zeitloses Design erfüllen.“
(Quelle: bauholzdesign.com)

Vitra: Nachhaltigkeit nach Plan

Eine Ansage, der alljährliche Nachhaltigkeitsbericht von Vitra: 26 schick und übersichtlich gelayoutete Seiten dokumentieren das Jahr 2011. Von der Nutzung regenerativer Energien ist hier ausführlich die Rede, aber auch von Wasserkreislaufsystemen und der Existenzgrundlage der indigenen Bevölkerung in Paraguay. Schon mal davon gehört?

25 Jahre Nachhaltigkeit
„Um eine nachhaltige Entwicklung umfassend in allen Aktivitäten des Unternehmens durchsetzen und kontrollieren zu können, wurde schon 1986 die Arbeitsgruppe „Vitra und die Umwelt“ eingerichtet. Darum kann Vitra über Nachhaltigkeitsbemühungen von fast einem Vierteljahrhundert Rechenschaft ablegen.“

100 Süßkirschbäume
„Für die Neubegrünung um das 2010 eröffnete Vitra Haus wurden über 100 Süßkirschbäume gepflanzt und eine Wildpflanzenwiese angesät.“

Vitra

Bild: vitra.com

Die Formel für Nachhaltigkeit: Reduziertes Design
„Mit der Nachhaltigkeit ist es wie mit der Moral: Man soll sie leben, aber wenig darüber reden. Unsere Wurzeln im Design der Moderne machen den ersten Schritt einfach: Produkte, die alles Überflüssige weglassen und lange leben.“
Rolf Fehlbaum, Chairman Vitra

44 Klimmzüge ergeben Langlebigkeit
„Die funktionale Langlebigkeit lässt sich im Gegensatz zur Entwicklung eines Klassikers sehr wohl planen. Vitra hat zu diesem Zweck ein Testcenter eingerichtet: Hier werden beispielsweise an den Bürodrehstühlen bis zu 44 verschiedene Tests durchgeführt – nicht nur, um europäische und internationale Normen zu erfüllen, sondern auch, um noch härtere, Vitra-eigene Prüfungen durchzuführen… Die aus diesem Entwicklungsprozess resultierende ästhetische und funktionale Langlebigkeit der Produkte ist Vitras wichtigster Beitrag zu nachhaltigem Handeln.

30 Jahre Garantie
„Vitra produziert die Aluminium Chairs und die auf demselben Konstruktionsprinzip beruhenden Soft Pad Chairs seit Jahrzehnten in unverändert hoher Qualität… Dies gibt der Produktion die unerreichte Authentizität und Qualität, die es uns erlaubt, für diesen Klassiker eine Garantie von 30 Jahren anzubieten.“

Der kleinste gemeinsame Nenner: Täglich regenerieren
„Jedes neue Gebäude von Vitra wird mit moderner Gebäudetechnik ausgestattet, die auf die Nutzung regenerativer Energien ausgerichtet ist. Die im Jahre 2008 fertiggestellte zweite Produktionshalle in Neuenburg, wie die erste Halle aus dem Jahr 1992 von Antonio Citterio entworfen, ist dafür beispielhaft. Sie ist ungefähr doppelt so groß wie die ältere, dennoch liegt der Strombedarf 15 bis 20 Prozent niedriger.“

Plan B: Auf den Kreislauf achten
„Der größte Verbrauch von Trinkwasser und die größte Belastung des Abwassers entstehen bei Vitra in der Galvanik. Aus diesem Grund wurde für die Spülvorgänge des Galvanisierungsprozesses vor Jahren ein geschlossenes Wasserkreislaufsystem eingerichtet. Dies entspricht heute dem Stand der Technik… Die Abwässer aus dem Spülen der Werkstücke werden nach dem Ionenaustauschprinzip gereinigt und im Kreislauf geführt, um den Wasserverbrauch zu minimieren.“

Das Ayoreo-Prinzip
„Das im April 2010 in Mailand vorgestellte Produkt „Chairless“ wurde in Anlehnung an ein Sitzband des Stammes der Ayoreo im Norden Paraguays entwickelt. Diese im 19. und 20. Jahrhundert unterworfenen Indianer haben mittlerweile einen Rechtsanspruch auf ihre Kultur und traditionelle Lebensweise durchgesetzt und befinden sich auf dieser Grundlage mit dem Staat im Rechtsstreit um Landrechte. Vitra unterstützt mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Chairless die Stiftung für indianische Gemeinschaften in Paraguay, die sich der Sicherung von Land als Existenzgrundlage für die indigene Bevölkerung in Paraguay verschrieben hat.“
(Quelle: vitra.com)

Reposa: Der Stoff, aus dem gesunder Schlaf ist

Gesunder Schlaf braucht… Nein, die Rede ist von gesundem Schlaf über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Schlaf – möglichst ohne schleichende Formaldehyde, hohe pH-Werte, Schwermetalle, chlorierte Phenole und Benzole sowie anderen Schad- oder Giftstoffen. In den Sitz- und Schlafsofas von Reposa findet man laut Herstellerangabe ausschließlich Stoffe und Schäume, die nach Öko-Tex-Standard 100 Klasse 1 zertifiziert sind. Dabei werden die durch das Bundesministerium für Umwelt festgelegten Grenzwerte für Formaldehyd um rund 50% unterschritten.

Sofa Reposa

Bild: reposa.de

Überprüft auf „gesundes Wohnen“
„All unsere Produkte tragen das Gütezeichen der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e. V. und entsprechen somit den strengen – vom RAL überwachten – Güte- und Prüfbestimmungen. Der Genehmigungsausweis beweist, dass das Möbel güte- und schadstoffgeprüft wurde. Zusätzlich werden unsere Möbel auf „gesundes Wohnen“ überprüft, und unter der Prüfnummer 510 01 69 der Landesgewerbeanstalt Bayern wird bestätigt, dass unsere Möbel die in Deutschland gesetzlich geltenden Schadstoffgrenzen mehr als einhalten und den strengen Wohnhygienekriterien der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel entsprechen.

Unsere Möbel tragen das RAL-Gütezeichen und sind somit:

  • auf Schadstoffe geprüft
  • auf Qualität, Belastbarkeit und Langlebigkeit geprüft
  • umweltfreundlich und ressourcenschonend hergestellt.