Wer teure Möbel kauft, kann nicht automatisch davon ausgehen, dass diese auch „gut“ sind. Denn die Qualität der Einrichtung hängt nicht nur vom Preis ab. Das Möbel muss auch ergonomisch und stilistisch passen. Und die einzelnen Möbelstücke untereinander sollten harmonieren. Wer sich für die falschen Möbel entscheidet, läuft Gefahr, sich mit ihnen nicht wohl zu fühlen. Deshalb verraten wir Ihnen, was ein Möbel zu einem guten oder schlechten Produkt macht.
Wie teuer ein Produkt ist, hängt zum einen mit den verwendeten Materialien und ihrer Verarbeitung zusammen, zum anderen mit dem Design.
Hochwertige Materialien sind natürlich hochpreisiger als billige. Schon deshalb kostet ein Sideboard aus Massivholz deutlich mehr als ein Vergleichsprodukt aus einfachen Spanplatten. Das gleiche gilt für Stoffe und Leder, Schäume oder Scharniere.
In exklusiven Fabrikationen werden die Möbel nach strengen Qualitätsvorgaben hergestellt. Die einzelnen Fertigungsschritte sind dort viel aufwändiger als in einer vollautomatisierten Massenproduktion.
Je bekannter Designer und Marke, umso höher fällt häufig der Preis aus. Was in einzelnen Fällen überzogen wirken mag, hat meistens seine Berechtigung. Denn hinter einem ausgeklügelten, zeitlosen Design steckt viel Arbeit. Oft dauert die Entwicklung von guten Möbeln Jahre. Designer und Hersteller investieren also viel Zeit und Mittel in das Produkt, bis es marktreif ist.
Muss ein Tisch erst einmal um den Globus reisen, bis er bei uns zu Hause einziehen kann? Bei guten Möbeln lässt sich die Herkunft nachvollziehen. Die Hersteller achten darauf, ihre Rohmaterialien wenn möglich aus dem näheren Umfeld zu beziehen und kontrollieren diese auch. Ein solches Beschaffungs- und Qualitätsmanagement reduziert die CO2-Bilanz eines Produktes und vermeidet die Verarbeitung von schadstoffbelastetem oder minderwertigem Material.
Beim Möbelkauf gilt es doppelt Maß zu nehmen: Zum einen sind die eigenen Körpermaße oft entscheidend, zum anderen Größe und Schnitt der Wohnräume. Ein paar Beispiele verdeutlichen, wann ein qualitativ gutes Möbel schnell zu einem ungeeigneten und damit schlechten Produkt werden kann:
Nicht jedes Material ist für jede Wohnsituation geeignet. Ein Stoffsofa mit rotem Leinenbezug zum Beispiel bleicht aus, wenn es dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Gleiches gilt für naturbelassene Leder. Haushalte mit Kindern oder Haustieren sind gut beraten mit pflegeleichten, abziehbaren Stoffen. Ein naturbelassener Holztisch mit geölter Oberfläche lässt sich leichter und günstiger überarbeiten als ein kratzempfindlicher Tisch mit lackierter Platte. Wenn die Ausführung passt, ist also viel gewonnen.
Ein Möbel kann noch so gut sein – wenn es nicht zur vorhandenen Einrichtung passt, kann kein positives Raumgefühl entstehen, weil der Neuzugang wie ein Fremdkörper in der eigenen Wohnung wirkt. Für die richtige Farbauswahl helfen Muster, bei formalen oder stilistischen Entscheidungen kann bei Bedarf der Berater oder Innenarchitekt im Fachgeschäft Rat geben.
Fazit: Der Möbelkauf ist nicht so einfach wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Denn „gut“ muss nicht gleich gut sein. Doch wenn Sie die wichtigsten Aspekte vor Ihrer Entscheidung hinterfragen, sollte eigentlich alles gut werden.
Bilder: Vitra | Piure | Müller Small World | Thonet | KFF