Vom Jugendstil zum Bauhaus
Das 20. Jahrhundert war eine Epoche großer Veränderungen. Geprägt von industrieller Revolution, zwei Weltkriegen, Wiederaufbau und rasantem technologischem Fortschritt, veränderten sich gesellschaftliche Strukturen und Bedürfnisse und mit ihnen auch die Wohnkultur.
Wir haben das Möbeldesign von 1900 bis heute unter die Lupe genommen. In unserer Serie “Möbeldesign im Wandel” erfahren Sie, wie wir in den einzelnen Dekaden gewohnt haben und welche Möbel ihre Zeit prägten.
Industrialisierung und Design
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Möbel als Einzelstücke von Handwerkern gefertigt, dann legte die industrielle Revolution den Grundstein zur Massenproduktion. Mit der industriellen Fertigung entstand auch der Beruf des Designers. Maler und Bildhauer, Handwerker und Architekten befassten sich mit der Gestaltung der Produkte, die dann maschinell erstellt wurden.
Als deutscher Pionier der industriellen Gestaltung von Designmöbeln gilt Michael Thonet, der Erfinder dampfgebogener Bugholzmöbel. Der Caféhausstuhl 214 leitete ab 1859 die industrielle Möbelfertigung ein. Die hessische Firma Thonet gründete in den Folgejahren Fabriken in Tschechien, Ungarn und Russland, von wo aus Hunderttausende Bugholzstühle in die ganze Welt exportiert wurden.