Der Markt mit Design-Klassikern wird zunehmend von billigen und minderwertigen Plagiaten überschwemmt. Die Schwierigkeit des Käufers ist es, das Original von der Kopie (dem Plagiat) auf den ersten Blick zu unterscheiden.
Die Plagiate bescheren nicht nur weniger Freude hinsichtlich Qualität und Ausführung als die Originale, sie haben zudem strafrechtliche Konsequenzen. Plagiatoren müssen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren und hohen Geldstrafen rechnen. Aber auch die Käufer von Plagiaten müssen mit unangenehmen Folgen rechnen. Während private Käufer selten zu belangen sind, da der bloße Erwerb zu privaten Zwecken nicht strafbar ist, drohen im geschäftlichen Umfeld ernsthafte Konsequenzen. Bekannt geworden ist der Fall eines Berliner Hotels, das Kopien von urheberrechtsgeschützten Le-Corbusier-Möbeln aufstellte. Die Hotelleitung musste die Kopien entfernen und Schadenersatz zahlen. Ähnliches droht Arztpraxen, Anwaltsbüros und anderen gewerblich genutzten, öffentlich zugänglichen Bereichen. Wer das vermeiden und zudem ein hochwertiges Produkt erstehen will, sollte sich für das Original entscheiden.
Der Verband der Creativen Inneneinrichter (www.creative-Inneneinrichter.de) hat ein spezielles Echtheitssiegel entwickelt, welches den Kunden Sicherheit bei Kauf von Design-Klassikern geben soll. Dieses Siegel soll die Plagiat-Plage eindämmen und Kunden schützen. So werden die Möbel der Mitglieder dieses Verbandes mit dem Echtheitszertifikat versehen. Die Initiative ci ist ein Netzwerk von rund 50 Top-Einrichtern für Wohn- und Bürodesign in Deutschland und der Schweiz.
Das 2006 vorgestellte Echtheitszertifikat ist nicht übertragbar und zerstört sich selbst, wenn es vom Möbel abgenommen wird. Über dieses Siegel hinaus gibt es Hersteller wie die Firma Vitra, die eine 30-jährige Garantie auf ihre Klassiker geben, ein deutlicher Mehrwert für den Kunden. „Diese Initiative ist weltweit einmalig“, erklärt Torsten Helten, Inhaber des CI-Hauses Helten Design Depot in Göttingen. Längst überfällig in einer Branche, in der seit Jahrzehnten fleißig kopiert wird. Zwar kennzeichnet jeder Hersteller seine Produkte, aber da die Kunden diese Zeichen häufig nicht auf den ersten Blick erkennen, ist es für sie schwierig, Originale von Kopien zu unterscheiden. Wie lassen sich nun Original und Fälschung unterscheiden – außer durch den Preis? “Die Plagiatoren verwenden häufig minderwertige Materialien und die Verarbeitung lässt zu wünschen übrig”, erklärt Torsten Helten.
Das einmalige Möbel-Siegel unterstützt Kunden auch beim Weiterverkauf ihrer Designstücke, erklärt Torsten Helten. “Design-Originale sind auch nach Jahrzehnten wertstabil.” Kunden würden so keinen Wertverlust erleiden, im Gegenteil, Originale erhalten Ihren Wert. Während sich die Originale durch Qualität und Langlebigkeit auszahlen, halten die Plagiate häufig nicht länger als ein bis zwei Jahre. Und im Gebrauchten Zustand verkaufen lassen sie sich schon gar nicht.
Das Bild zeigt am Beispiel der Le Corbusier Originale der Firma Cassina, an welchen Stellen die Möbel mit der laufenden Produktionsnummer sowie dem „Cassina I Maestri“ – Logo gekennzeichnet und so als Originale zu erkennen sind.